09.03.2011 | Von: R. Gorny

Neuer Miet-Irrsinn

Senat hat keinen Plan gegen Wuchermieten

Bei Neuvermietungen gilt der Mietspiegel

Berlin – Den richtigen Schlüssel im Kampf gegen die Wuchermieten und Verdrängung von Einkommensschwächeren aus bestimmten Stadtteilen hat die rot-rote Koalition bisher noch nicht gefunden. Auch im Bauausschuss des Abgeordnetenhauses gelang gestern nicht der große Durchbruch.

SPD und Linke einigten sich nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Alle städtischen Wohnungsbaugesellschaften sollen sich ab April bei Neuvermietungen am Mietspiegel orientieren. Steigerungen bis zu 20 Prozent hatte es unter anderem in Pankow und Alt-Treptow gegeben.

Zu mehr Einigkeit reichte es bei Rot-Rot nicht. Die SPD will bei der geplanten Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen Mieter wie bisher sieben Jahre vor Kündigungen schützen. Als Beispiele gelten Kieze in Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg. Neu hinzukommen könnte zum Beispiel die Gropiusstadt. Hier liegt der Leerstand inzwischen unter zwei Prozent. Den Linken reicht das nicht aus. Sie planen eine Verlängerung des Kündigungsschutzes auf zehn Jahre.

Die Zeit eilt. Denn: Die bisherige Verordnung zum Kündigungsschutz verliert in Berlin am 31. August dieses Jahres ihre Gültigkeit.

Senat hat keinen Plan gegen Wuchermieten
Artikel im Berliner Kurier vom 10.03.2011