12.11.2010 | Von Karin Schmidl

Unattraktiv für Spekulanten

Bezirk verschärft Regeln für Kauf von Sozialwohnungen

In Friedrichshain-Kreuzberg wird die Umwandlung von Sozialwohnungen in Eigentumswohnungen für Spekulanten unattraktiv. Das Bezirksamt hat eine entsprechende Verwaltungsvorschrift beschlossen. Danach wird dort ab sofort der Kauf von Sozialwohnungen durch Investoren zwar genehmigt. „Aber nur, wenn die Wohnung dann von Personen mit Wohnberechtigungsschein genutzt wird und so ihrem eigentlichen Zweck, der Versorgung sozial Schwacher, dient“, teilte Bürgermeister Franz Schulz (Grüne) mit.

Hintergrund ist der knapper werdende Wohnungsmarkt, vor allem in Innenstadtbezirken. Mieter von Sozialwohnungen ohne Anschlussförderung sehen sich dort mit Mietsteigerungen bis zu 200 Prozent konfrontiert. Viele Eigentümer wittern gute Geschäfte in attraktiven Lagen. Altmieter, die sich 20 Euro kalt pro Quadratmeter nicht leisten können, werden so verdrängt. Das will man in Friedrichshain-Kreuzberg nicht mehr hinnehmen.

Beim Mieterverein sieht man die Regelung, die sich auf geltende Gesetze bezieht, mit Wohlwollen. „Spekulanten werden ihr Interesse am Kauf von Sozialwohnungen schlagartig verlieren, wenn sich damit kein Profit machen lässt“, sagte Vizegeschäftsführer Michael Roggenbrodt. (sk.)

Unattraktiv für Spekulanten
Artikel in Berliner Zeitung vom 12.11.2010

Unattraktiv für Spekulanten