Nachdem am gestrigen Tag bekannt wurde, dass das berliner bündnis sozialmieter.de und der Berliner Mieterverein e.V. sowie der Bezirksbürgermeister des besonders stark von Mieterverdrängung betroffenen Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg das vom Senat beschlossene Wohnraumgesetz Berlin, welches nun panikartig durchs Parlament geboxt werden soll, ablehnen, wird heute sogar Kritik von unerwarteter Seite laut. Der Geschäftsführer der „Interessengemeinschaft der Kapitalanleger im sozialen Wohnungsbau Berlin e.V.“, Herr Klaus Menzenbach, der die „Alteigentümer“ der in wirtschaftliche Schieflage geratenen Immobilienfonds vertritt, kommentiert das Vorhaben aus dem Hause der Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer (SPD) mit folgenden Worten: „Das ist im höchsten Maße unseriös.“

Aus hiesiger Sicht verfestigt sich weiter der Eindruck, dass Nutznießer des vom Senat angestrebten Wohnraumgesetzes wohl einzig und allein findige Neuinvestoren und Immobilienspekulanten wären, deren Probleme bei der Zweckentfremdung der mit Steuergeldern in Milliardenhöhe subventionierten Sozialwohnungen durch das neue Gesetz gelöst würden. Mieterinnen und Mieter, der Steuerzahler, das Land Berlin und offensichtlich wohl sogar die Alteigentümer hätten das Nachsehen.